Weser Kurier

„Wir werden vermutlich zurück nach Bayern ziehen“

Nachgefragt: Torsten Just über seinen Abschied und Markus Bremermann zur erneuten Trainersuche beim Landesligisten TSV Ottersberg

Herr Just, erst im vergangenen Sommer haben Sie die Nachfolge von Axel Sammrey als Trainer des TSV Ottersberg angetreten. Trotz vieler inzwischen guter sportlicher Ergebnisse haben Sie nun bereits wieder Ihren Abschied beim Fußball-Landesligisten angekündigt. Wie kommt es dazu?

Torsten Just: Das hat überhaupt nichts mit der Situation in Ottersberg zu tun. Dass ich im Sommer aufhören werde, hat allein familiäre Gründe. Wir werden vermutlich zurück in den Süden nach Bayern ziehen.

Also plagt Sie das Heimweh?

So in etwa. Ganz genau kann man das eigentlich in unserem Fall nicht sagen, weil wir beide ja eigentlich nicht aus Bayern kommen. Meine Frau ist ursprünglich Brasilianerin, hat aber viel Zeit in München und umzu verbracht. Das vermisst sie momentan sehr. Und ich bin ja eigentlich ein echter Schwabe und komme aus Stuttgart. Das darf man in Bayern natürlich eigentlich gar nicht so laut sagen (lacht). Es gibt dann halt doch eben einige Unterschiede zwischen dem Norden und Süden – so sehr es mir hier auch immer gefallen hat. Schließlich bin ich schon frühzeitig als Kind nach Bremen gekommen.

Und doch kommt es dann in wenigen Wochen zum Abschied...

Meine Frau und ich haben immer gesagt, dass wir zurückgehen werden, wenn sich einer von uns oder unser Kind aus irgendwelchen Gründen nicht mehr wohlfühlen sollten. Genau das ist jetzt eben der Fall. Es gibt dann manchmal eben doch wichtigere Dinge als Fußball. Und keine Frage: Ich werde auch in Bayern wieder irgendwo eine Trainerstelle finden und dem Fußball treu bleiben können.

Herr Bremermann, für Sie als sportlichen Leiter der Mannschaft beginnt die Trainersuche daher nun also von vorn...

Markus Bremermann: Das ist richtig und sehr schade. Wir arbeiten nämlich sehr gern mit Torsten Just zusammen.

Haben Sie denn schon einen direkten Nachfolger an der Angel oder zumindest einen konkreten Kandidaten, der dann im Sommer übernehmen soll.

Kandidaten gibt es ja immer (schmunzelt). Aber es muss natürlich auch immer passen. Wir haben uns jedenfalls schon unsere Gedanken gemacht und schauen jetzt einmal, was passiert. Ein Sascha Lindhorst hat ja leider schon in Verden zugesagt (lacht).

Wie sieht es denn insgesamt mit den Planungen für die neue Spielzeit aus? Haben Sie den Kader für die nächste Saison schon in Ansätzen zusammen?

Wir arbeiten daran. Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Das hängt einerseits mit der sportlichen Situation zusammen, weil man als Spieler natürlich wissen möchte, in welcher Liga dann in der neuen Saison gespielt wird. Und dann ist da natürlich eben auch die Trainerfrage zu klären. Die aktuelle Mannschaft und potenzielle Neuzugänge möchten natürlich wissen, wer ihr Coach ist.

Mit der aktuellen Entwicklung der Mannschaft dürften Sie auf jeden Fall recht zufrieden sein oder?

Auf jeden Fall. Wenn man allein das Spiel gegen Verden nimmt und sieht, dass im Grunde vier Spieler noch für die A-Junioren hätten auflaufen können und wir dennoch gewonnen haben. Das ist schon eine tolle Sache.

 

Das Interview führte Malte Bürger.

Quelle: Weser Kurier vom 15.03.2016