WESER KURIER

Fußball-Bezirkspokal: 1. FC Rot-Weiß Achim schlägt dank eines späten Treffers von Aykut Kaldirici den TSV Ottersberg / Nun gegen Verden


Missglückter Rückpass mit Folgen
 

Mehr als ein Fingerzeig bedeutet nach der kurzen Vorbereitungsphase die Qualifikation zum Bezirkspokal in den meisten Fällen ja nicht, dennoch wissen der 1. FC Rot-Weiß Achim und TSV Ottersberg jetzt, in welche Richtung sie künftig schauen müssen. Nach dem 2:1 (1:1)-Sieg der Achimer richtet sich deren Augenmerk gleich auf den nächsten Kracher am kommenden Sonntag gegen einen weiteren Landesligisten, den FC Verden 04. Für den TSV Ottersberg gibt es derweil noch einiges zu tun bis zum Punktspielstart gegen den SV Blau-Weiß Bornreihe.

„Nach dieser Niederlage muss die Mannschaft die richtigen Schlüsse ziehen. Lieber jetzt die Fehler machen als gegen Bornreihe“, sagte Ottersbergs Trainer Torsten Just nach dem frühen Pokal-Aus. Dabei trat der Oberliga-Absteiger mit breiter Brust auf und zeigte über das ganze Spiel hinweg seine technischen Fähigkeiten sowie einen guten Spielaufbau. Für Achims Coach Costa Efeoglu brachte die vermeintliche Außenseiter-Rolle indes auch den gewünschten Effekt mit: „Wir wollten auf Konter lauern und Fehler der Gäste eiskalt ausnutzen.“

Diese taktische Vorgabe setze sein Team dann auch gekonnt über die gesamte Spielzeit um. Der TSV Ottersberg machte zwar in der Summe wenig Fehler und ließ sich auch nicht oft auskontern, doch vier Minuten vor dem Ende der Partie beim Stand von 1:1 bestraften die Platzherren ein Missverständnis in der gegnerischen Abwehr. Ausgerechnet dem besten Ottersberger an diesem Abend, Innenverteidiger Dominik Rosenbrock, unterlief ein zu kurzer Rückpass auf Keeper Tim Eggert – dieser versuchte noch mit ganzem Körpereinsatz die Situation zu retten, doch Ibrahim Lailo schaltete blitzschnell und bediente Aykut Kaldirici, der nur noch einzuschieben brauchte. „Damit haben wir uns selbst geschlagen, denn auch das Führungstor der Achimer war ein Geschenk von uns“, bemängelte Torsten Just die mangelnde Cleverness seiner Mannschaft.

Das 1:0 hatte Außenverteidiger Huseyin Tuncel erzielt, indem er einen direkten Freistoß aus 30 Metern Entfernung flach in der Torecke versenkte. Tim Eggert machte dabei eine unglückliche Figur. Bis dahin besaß Ottersberg ein optisches Übergewicht und kam zu guten Torgelegenheiten. Die beste vergab Lukas Klapp bereits in der zehnten Minute: Nach tollem Anspiel tauchte der Mittelfeldakteur frei vor dem Kasten auf, scheiterte allerdings mit seinem Flachschuss an Ecevit Avanas im Achimer Tor. Auch nach der Halbzeitpause spielten die Wümmekicker weiter nach vorne, der Wille zum Sieg war klar erkennbar. Per sehenswertem Flugkopfball brachte Ottersbergs Kapitän Andre Geisler seine Mannschaft zurück ins Spiel (56.).

Nach dem Ausgleich stellte Torsten Just auf der rechten Seite um und sorgte mit der Einwechslung von Keysedin Kunaz für neuen Schwung. Die optische Überlegenheit brachte allerdings kaum Gefahr vor dem Tor der Heimelf, die Hintermannschaft des Bezirksligisten stand sicher.

Costa Efeoglu freute sich nach der Partie über die geschlossene Mannschaftsleistung seiner Truppe: „Sicher sind wir glücklich in Führung gegangen, doch das gehört manchmal dazu. Und beim 2:1 waren wir halt hellwach und einen Schritt schneller“, sagte er. „Dieser Sieg ist gut für unsere Moral und bringt uns einen Schritt weiter.“ Für Gästetrainer Torsten Just blieb dagegen am Ende nur die bittere Einsicht, die Partie „selbst verloren“ zu haben.

1. FC Rot-Weiß Achim – TSV Ottersberg 2:1 (1:0)

1. FC Rot-Weiß Achim: Avanas – Tuncel, Ay. Kaldirici, Burg, Alma, Ah. Kaldirici, Savaskan (72. Erkut), Miry, Görmez (60. Lailo), Nesic, Karaca

TSV Ottersberg: Eggert – Klapp, Küsel, Geisler, A. Janot, Schmidt, Falldorf (60. Meyer), Schröder, R. Janot (64. N. Kunaz), Moderau (54. K. Kunaz), Rosenbrock

Tore: 1:0 Huseyin Tuncel (40.), 1:1 Andre Geisler (56.) , 2:1 Aykut Kaldrici (86.)

Schiedsrichter: Patrick Ziemke (Langwedel) mit seinen Assistenten Mehmet Kunc und Jonas Gaulke

Quelle: Weser Kurier vom 24.07.2015; Jörn Kowski