Ottersberg nimmt Langwedeler Geschenke an

Es ist in dieser Saison der Fußball-Bezirksliga schon mehrmals vorgekommen, dass der TSV Ottersberg deutlich gewonnen hat, Trainer Jan Fitschen anschließend aber nicht zufrieden gewesen ist. Das war am Sonntag anders: Die Wümmekicker gewannen beim FSV Langwedel-Völkersen mit 4:1 (3:0) und Fitschen hatte nach Spielende nichts an der Leistung seiner Mannschaft auszusetzen: "Wir haben wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht."

Anders sah es bei FSV-Trainer Emrah Tavan aus. Der Coach der Gastgeber war völlig bedient. "Das war heute eine ganz dicke Bescherung. Weihnachten kam halt schon ein bisschen früher", meinte Tavan. Er sprach damit die Fehler an, die seine Elf vor und bei den Toren der Gäste gemacht hatte. Den ersten dicken Patzer bekamen die Zuschauer gleich in der ersten Spielminute zu sehen. Jan-Ole Post verlor den Ball, sodass Gästestürmer Lukas Klapp früh die erste große Chance zur Führung hatte, er schoss das Spielgerät aber den Pfosten. Doch Jan Hendrik Stubbmann staubte ab und schoss das 1:0 für Ottersberg.

Danach blieb der TSV Ottersberg die spielbestimmende Mannschaft. Die Tavan-Elf hatte große Probleme mit dem frühen Anlaufen ihrer Gäste. Hinzu kam dann noch, dass sich die Platzherren, diesmal in Person von Keeper Moritz Nientkewitz, in der 21. Minute den nächsten Bock leisteten: Bei einem Befreiungsschlag trat der Torhüter mehr in den Rasen als gegen den Ball. Die Folge: Das Leder landete auf dem Fuß von Jannik Tölle, der nicht lange fackelte und das 2:0 für die Fitschen-Truppe markierte. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken wurden die Gäste noch sicherer und blieben zudem in der Offensive gefährlich. Daher war es kaum verwunderlich, dass Egzon Prcani in der 41. Minute auf 3:0 stellte. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Prcani das 4:0 auf dem Kopf. Als er den Ball aus spitzem Winkel aufs Tor brachte, reagierte Nientkewitz klasse und verhinderte den vierten Gegentreffer.
Spannung kommt nur kurz auf

„In der ersten Halbzeit waren wir richtig schlecht – und zwar durch die Bank. Was meine Spieler gezeigt haben, war zum Teil eine Frechheit", schimpfte Emrah Tavan. Jan Fitschen bedauerte hingegen, dass seine Elf bis zur Pause nicht noch öfter getroffen hatte: "Wir wollten den Gegner früh zu Fehlern zwingen. Das ist gelungen. Es ist schade, dass wir das Resultat bis zur Pause nicht noch höher geschraubt haben."
Nach der Pause sollte sogar kurz Spannung aufkommen. Denn der FSV kam gut aus der Kabine. Nach einem Flachschuss von Justin Schmidt (63.) lag der Ball plötzlich im Tor der Gäste. Die Langwedeler profitierten allerdings auch davon, dass Felix Mindermann sich bei dem Schuss verschätzt hatte. Er zog seine Hände zurück, weil er dachte, der Ball würde am Tor vorbeirollen. Das tat er aber nicht. "Felix weiß, dass er den Ball halten muss. Da ist er sehr selbstkritisch", meinte Jan Fitschen. Nach dem 1:3 drückte Langwedel und kam auch zu Chancen, jedoch wurden diese nicht genutzt. Die Spannung war wieder dahin, als Nientkewitz einen Fernschuss von Jan Schröder durchrutschen ließ und Ottersberg dadurch zum entscheidenden 4:1 kam (74.).

"Dass wir in der zweiten Halbzeit einen Gang zurückgeschaltet haben, ist ganz normal. Nach dem Gegentor haben ich mir keine Sorgen gemacht. Wir hätten aber gerne zu null gespielt", meinte Fitschen.


Quelle: www.sportbuzer.de 18.11.2018; Florian Cordes