Weser Kurier

Ungewöhnlicher Ausgleich

Der TSV Ottersberg ergattert dank eine Kopfballtores des als Stürmer eingewechselten Ersatztorwartes Leon Seeger noch einen Punkt beim Sv Ahlerstedt/Ottendorf.

Ahlerstedt. Keeper, die in den letzten Spielminuten ihr Tor verlassen und bei Standards mit in den Angriff gehen, das ist ja beinahe schon alltäglich. Torhüter, die als Stürmer eingewechselt werden und dann auch noch den entscheidenden Treffer markieren, das hat noch echten Seltenheitswert. So passiert in der Fußball-Landesligapartie zwischen dem SV Ahlerstedt/Ottendorf und dem TSV Ottersberg. Gäste-Keeper Leon Segger war es, der den Endstand beim 2:2 (2:0) erzielte.

Jan Fitschen, Coach des TSV Otterberg, hat in Sachen Personal derzeit große Probleme. Die Reise nach Ahlerstedt machten neben der ersten Elf noch ein Feldspieler und zwei Ersatzkeeper mit. Der eine von ihnen, Leon Seeger, war aber eh als Feldspieler eingeplant – notgedrungen. „Ich hatte halt keine Leute“, begründete ein schmunzelnder Jan Fitschen. In Minute 83 war es dann soweit. Seeger kam für Jona Oesterling als Stürmer. Zwei Zeigerumdrehungen später flankte Jan Hendrik Stubbmann den Ball in den gegnerischen Sechzehner. Und in Stürmermanier stieg Seeger hoch und versenkte den Ball per Kopf zum Ausgleich.

Trotz des 0:2-Rückstandes war am Ende sogar noch mehr für die Wümmekicker drin. „Wir hatten noch riesige Möglichkeiten“, schilderte Fitschen. Stubbmann scheiterte kurz vor Abpfiff am Ahlerstedter Keeper wie auch Dominik Rosenbruck wenige Sekunden später. Dennoch war Fitschen zufrieden. „Das ist ein gefühlter Dreier, da wir in Halbzeit zwei bärenstark zurückgekommen sind. Für die Moral war das auch sehr wichtig.“

Positionswechsel offen

Die erste Halbzeit hatte den Coach aber alles andere als begeistert. „Da waren wir gar nicht auf dem Platz.“ Das zeigte sich auch bei den beiden Gegentoren durch Standards. Jeweils nach Ecken trugen sich die Ahlerstedter Jannes Wulff (3.) und Thore Nissen (28.) in die Torschützenliste ein. „Erst in der zweiten Halbzeit haben wir uns auf das Spiel und die Bedingungen eingelassen und haben gekämpft. Das muss man auch gegen Ahlerstedt“, schilderte Fitschen. Ob er nun in Sachen Positionsbeschreibung von Leon Seeger eine Änderung vornehmen muss, ließ Fitschen noch offen. „Da müssen wir die Woche noch mal drüber sprechen“, sagte der Coach lachend.


Quelle: Weser Kurier 23.10.2017; Patrick Hilmes