Presseberichte zum Rücktritt von Torsten Kuper als Vorsitzender der Fußballabteilung

 

Frank Schwarz übernimmt Vorsitz

Ottersberg: Eggert gibt seine Zusage   

In dieser Runde wurde auch die sportliche Zukunft des TSV Ottersberg thematisiert. Im Gespräch mit unserer Zeitung machte Frank Schwarz deutlich, dass es derzeit keinerlei Überlegungen gebe, eines der beiden Herrenteams vom Spielbetrieb abzumelden. Das Ziel sei es, beide Mannschaften mit genügend Spielern zu bestücken, um die zweite Mannschaft in der Bezirksliga und die erste in der Landesliga an den Start zu schicken.

Die Planungen laufen beim Oberliga-Absteiger momentan auf Hochtouren. Der künftige Trainer Torsten Just und der sportliche Leiter Markus Bremermann arbeiten intensiv daran, um ein Landesligateam auf die Beine stellen zu können (wir berichteten). Bekanntlich verlässt der Großteil des aktuellen Kaders den TSV Ottersberg nach dieser Saison.

Ein Mann hält dem Klub von der Wümme allerdings die Treue: So teilte Markus Bremermann am Donnerstagnachmittag mit, dass Torhüter Tim Eggert, der mit dem TSV in der Vergangenheit viele Höhen und Tiefen durchgemacht hat, auch in der kommenden Saison für die Ottersberger auflaufen will. „Tim wird bei uns spielender Torwarttrainer. Er möchte mit seiner Erfahrung unseren jungen Keepern dabei helfen, sich möglichst schnell im Herrenbereich zurechtzufinden“, erklärte Markus Bremermann.

 

Was nun, Herr Haltermann?

Kuper-Rücktritt versetzt TSV Ottersberg in Schockstarre

Ottersberg - Von Frank von Staden. Auch am Montag herrschte beim TSV Ottersberg immer noch Schockstarre: Der spontane Rücktritt von Fußball-Boss Torsten Kuper wirkte noch wie ein Volltreffer in die Magengrube nach. Passende Antworten hatte natürlich keiner parat. Auch die heimlichen Macher beim Oberligisten nicht, Wolf-Hinrich sowie Henning Haltermann.

„Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan und kann mich auch heute Morgen noch gar nicht richtig konzentrieren. Derzeit weiß ich einfach nicht, wie es jetzt weitergehen soll“, zeigte sich Henning Haltermann von der Aktion seines im März 2014 inthronisierten Nachfolgers schwer angeknockt. Zumal er diesen Rücktritt einfach nicht nachvollziehen kann: „Ich habe mich Torsten Kuper gegenüber immer völlig loyal verhalten, ihn unterstützt, wo ich es konnte. Die ganze Situation bei uns ist gerade sehr brisant und alles andere als einfach. Jetzt müssen wir ganz schnell zu einer Lösung mit dem handelnden Vorstand kommen. Es ist ja bereits fünf Sekunden vor zwölf.“

Wobei Haltermann nicht unerwähnt ließ, dass in den vergangenen Wochen im gesamten Verein nicht genug kommuniziert worden sei. Und in Richtung Kuper nachschiebt: „Ich zolle Torsten Respekt dafür, dass er die volle Verantwortung für alles übernimmt, was im Club vor sich gegangen ist.“

Die Ottersberger Ikone und auch sein Bruder Wolf-Hinrich versprachen am Montag aber schon einmal, „dass wir den Verein mit Sicherheit nicht im Regen stehen lassen werden.“ Vor allem der einstige Großsponsor dürfte dabei in den nächsten Tagen gefragt sein. Eigentlich wollte sich der Kaufmann voll aus der Verantwortung ziehen, nachdem sein Versuch im Winter gescheitert war, Benedetto Muzzicato als neuen Trainer zu installieren (wir berichteten).

Seit Montag aber geistert der Name Muzzicato wieder mit voller Wucht über den Wümme-Sportplatz. Denn der einstige Ottersberg-Spieler, der vor sechs Monaten ausstieg, Jugend-Trainer von Werder Bremen war und derzeit Mittelfeldakteur beim FC Oberneuland ist, könnte aufgrund seiner Beziehungen auf dem Bremer Spielermarkt und seines guten Verhältnisses zu den Youngstern im Ottersberger Team sofort helfen. Stellt sich nur die Frage, was dann aus dem noch von Kuper vor wenigen Wochen als Nachfolger von Trainer Axel Sammrey vorgestellten Hamberger Torsten Just werden würde. Auch Wolf-Hinrich Haltermann zuckt da nur mit den Schultern: „Das ist alles der Wahnsinn! So viele Streitereien wie in den abgelaufenen Wochen habe ich hier noch nie erlebt. Wir müssen jetzt aufpassen, dass nicht alles aus den Fugen gerät!“

Quelle: Achimer Kreisblatt vom 19.5.2015; Frank von Staden

 

 

 

TSV Ottersberg erkämpft sich gegen Hannover ein Remis und steht ohne Vorsitzenden da – Seeger nach Uphusen

Der Kollaps droht

Sammrey erlebte in seinem letzten Heimspiel auf der Bank des TSV Ottersberg zumindest ein kleines versöhnliches Ende. Denn seine Spieler hängten sich für ihren Trainer, der in der kommenden Saison bekanntlich den Kreisligisten TV Oyten trainiert, noch einmal voll rein. „Ich kann mich nur bei meiner Mannschaft bedanken“, sagte Sammrey während der Pressekonferenz. Danach schwieg der Coach einen Moment, um dann zu sagen: „Ich kriege heute leider nichts raus.“ Dem erfahrenen Trainer war anzusehen, dass er am gestrigen Sonntag einen schwierigen Tag erlebte. Kein Wunder: Immerhin trainierte Sammrey den TSV fast zwölf lange Jahre – sieben davon in der Oberliga. Als Sammrey die Mannschaft im Jahr 2003 übernahm, musste der Abstieg aus der Landesliga hingenommen werden. Nun geht Sammrey mit dem Abstieg aus der Oberliga. „Somit schließt sich ein wenig der Kreis“, meinte Henning Haltermann, der frühere Chef der Ottersberger Fußballsparte, der nach der Partie die Abschiedsrede für Sammrey hielt. Er lobte den scheidenden Trainer dabei in den höchsten Töne: „Was Axel geschaffen hat, geht in die Ottersberger Fußballgeschichte ein.“

Doch nun stehen die Wümmekicker vor einem Scherbenhaufen. Denn bereits vor jener Pressekonferenz gab Torsten Kuper im Gespräch mit unserer Zeitung seinen Rücktritt bekannt. Der nun Ex-Vorsitzende der Ottersberger Fußballsparte zieht damit nach eigenen Angaben die Konsequenz aus der sportlichen Talfahrt. „Auch ich muss wegen des Abstiegs Verantwortung übernehmen“, sagte er. Wie die Mannschaft in der Landesliga aussehen wird, ist aktuell mehr als fraglich. Laut Kuper liegen derzeit zwölf Zusagen von Spielern vor, die für den TSV in der Landesliga auf dem Platz stehen wollen. Wer diese Fußballer sind, ließ er offen. Sicher ist, dass sich das Gesicht des Teams enorm verändert.

Ob der langjährige Ottersberger Torhüter Tim Eggert in der Saison 2014/2015 zwischen Pfosten steht, ist zum Beispiel noch fraglich. „Ich weiß noch nicht, wo ich in Zukunft spiele“, sagte er auf Nachfrage unserer Zeitung. „Es kann auch gut sein, dass ich in die Alte Herren gehe. Es ist einfach schade, dass vieles, was in einem Jahrzehnt aufgebaut wurde, nun in eineinhalb Jahren kaputt gegangen ist.“ Laut Eggert wird zudem Johannes Ibelherr den Klub verlassen. Leon Seeger geht derweil nach Uphusen, wie der TBU gestern bestätigte. Darüber hinaus verabschieden sich Alexander Huhn (Heeslinger SC) und Jonathan Schmude. Letzterer ist sich noch nicht sicher, wo es hingeht. „In den nächsten ein bis zwei Wochen werde ich mich entscheiden“, sagte Schmude.

Es wurde am Sonntag aber auch Fußball in Ottersberg gespielt. Beide Teams lieferten sich eine flotte Partie, in der die Gastgeber durch Jonathan Schmude mit 1:0 in Führung gingen (6.). In der Folge drehte Arminen-Spieler Adem Lukac die Partie mit einem Doppelpack (31., 55.). Doch die Ottersberger wollten ihrem Trainer unbedingt ein Erfolgserlebnis zum letzten Heimspiel schenken: Nach einer Ecke markierte Schmude (61.) den mehr als verdienten Ausgleich. Das Ergebnis sollte dann aber die einzige erfreuliche Sache bleiben.

Quelle: Weser Kurier vom 18.05.2015; Florian Cordes