Achimer Kreisblatt

TSV Ottersberg lässt gegen FC Hambergen alles vermissen – 0:3

„Keine Mentalität“

Ottersberg - Von Frank von Staden. Der TSV Ottersberg hat sich seit gestern vorerst selbst aus dem Titelrennen in der Fußball-Bezirksliga gekickt. So unterlag der Landesliga-Absteiger bei Kühlschrank-Temperaturen mit einer erschreckend frostigen Vorstellung völlig verdient dem momentanen Klassenprimus FC Hambergen mit 0:3 (0:2) und hat nun schon sieben Punkte Rückstand auf Tabellenplatz eins.

Es war fürwahr eine blutleere Vorstellung, die die Grün-Weißen da ablieferten. Von Beginn an leistete sich das Team von Trainer Jan Fitschen viele Ballverluste, zeigte sich nicht lauffreudig genug und kam kaum einmal zu einem geordneten Spielaufbau. Lange Bälle in die Spitze waren da eine einfache Beute der hoch aufgeschossenen FCH-Verteidigung. Die Gäste waren da schon aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Klug wurde der Ball durch die eigenen Reihen geführt, zudem waren die Außen im Gegensatz zu den Ottersbergen immer besetzt und anspielbar.

„Stimmt“, räumte dann Fitschen später auch unumwunden ein, „wir waren über 90 Minuten kein ebenbürtiger Gegner. Was mich tief betroffen macht ist die Tatsache, dass wir keine vernünftige Mentalität an den Tag legen konnten. Das kreide ich mir auch selbst an. Ich habe es zwar versucht, der Mannschaft diese nötige Mentalität immer wieder vorzuleben, es aber nicht geschafft, ihr diese einzuimpfen!“

Der Übungsleiter legte damit den Finger tief in die Wunde. Denn statt sich über den Kampf ins Spiel zu beißen, haderten die Hausherren lieber mit Entscheidungen des Unparteiischen Stefan Frehse, der aber mit seinen beiden Assistenten bis auf ganz wenige Ausnahmen eine tadellose Spielleitung ablieferte. Fitschen: „Heute wäre es wichtig gewesen, seinen Mann zu stehen, statt sich anderweitig aufzureiben!“

 

Wie es geht, zeigten letztlich nur die Gäste eindrucksvoll. Beim 0:1 (25.) brach der lange Finn Klaus auf der rechten Außenbahn durch und legte das Sportgerät geschickt in den Rücken der TSV-Abwehr, wo Malte Puckhaber lauerte und eiskalt verwandelte. Kurz vor der Pause dann fast schon so etwas wie eine Entscheidung in diesem recht einseitigen Spiel, in dem der sonst so lautstarke Fitschen an der Linie immer leiser wurde. „Was hätte ich auch reinrufen sollen?“, zuckte der Coach da später nur mit den Schultern. Einen langen Einwurf verlängerte Marc Uhlhorn in den Fünfer, wo Goalgetter Dennis Heineke am schnellsten schaltete – 0:2 (44.).

Nur eine echte Torchance in 90 Minuten spielten sich dagegen die Platzherren heraus. Mit der hätte Bastian Falldorf kurz nach der Pause (48.) vielleicht noch einmal für eine Spielveränderung sorgen können, doch scheiterte er aus zehn Metern per Drehschuss an Keeper Ivo Kiekhöfer. Den Deckel drauf machte schließlich Finn Klaus nach 51 Minuten, als er eine lange Uhlhorn-Flanke von der rechten Seite per Kopf über die Linie drücken konnte. Fitschen: „Neben der Mentalität war heute der größte Unterschied, dass Hambergen eine Führungsachse hatte, wir aber leider nicht!“

Quelle: Kreiszeitung.de 29.10.2018; Frank von Staden