Kreiszeitung

Chwolka bringt den Rotenburger SV auf Platz zwei

Später 1:0-Sieg in Ottersberg

Ottersberg - Von Matthias Freese. Lucas Chwolka hat mit seinem ersten Pflichtspieltor für den Rotenburger SV den Wümme-Klassiker entschieden. „Es fühlt sich einfach geil an. Und dann auch noch ein Derby-Sieg“, kommentierte der Mittelfeldspieler sein spätes 1:0 (0:0) in der 82. Minute beim TSV Ottersberg.

Während der RSV durch den verdienten Erfolg auf Platz zwei der Fußball-Landesliga kletterte, muss sich die Gastgeber-Elf von Trainer Jan Fitschen mit ihren sieben Punkten vorerst nach unten orientieren. Fitschen erkannte die Niederlage ehrlich an: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden und von vorne bis hinten nicht das getan, was wir uns vorgenommen hatten.“

Der frühere RSV-Trainer hatte allerdings auch arge personelle Probleme. Unter anderem fehlten ihm die Leistungsträger Niklas Falldorf (Muskelfaserriss) und Jan Schröder (Korb-Henkel-Riss im Außenmeniskus). Und bereits in der 13. Minute fasste sich Jens Finger von hinten an den Oberschenkel und schied aus.
Schwere Personalsorgen bei Ottersberg

„Das war alles nur zusammengepuzzelt. Ich kann deshalb auch keinem einen großen Vorwurf machen“, meinte Fitschen. Rotenburgs Trainer Tim Ebersbach hatte indes eine volle Bank und sorgte für die eine oder andere personelle Überraschung. Auf dem rechten Flügel durfte Jelle Röben mal wieder ran, für Andreas Kiel übernahm Youngster Sebastian Czimmeck die linke Abwehrseite. „Für mich hat er ein überragendes Spiel gemacht“, urteilte Ebersbach.

Ohnehin hatte der RSV vor rund 200 Zuschauern mehr vom Spiel und besaß alleine in der ersten Halbzeit vier dicke Möglichkeiten durch Tobias Kirschke (10.), Röben (18./30.) und Marvin Bio per Kopf (18.). Die beste Chance gab es jedoch auf der anderen Seite, als nach einem verunglückten Kirschke-Pass auf Keeper Henner Lohmann der Ottersberger Jona Oesterling zum Abschluss kam (23.). „Aus meinem 4:0-Tipp wird wohl nichts mehr“, befürchtete auch Rotenburgs Vorsitzender Peter Grewe in der Halbzeit.
Gäste machten ordentlich Druck

Ottersbergs Umstellung nach der Pause auf ein 4-1-4-1-System brachte keine große Wirkung. Vor den Augen ihres letztjährigen Goalgetters und Liga-Retters David Airich, der direkt hinter der RSV-Bank Position bezogen hatte, machten die Gäste weiter Druck und gingen früh drauf. „Wir haben den Sieg einfach mehr gewollt und erzwungen. Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr viel investiert“, meinte Tim Ebersbach. Nachdem Ottersberg erneut eine Riesenchance durch Lukas Klapp ausließ (Lohmann parierte seinen Kopfball aus Nahdistanz/63.), bewies Rotenburgs Trainer ein gutes Händchen bei seinen Auswechslungen.

Keine 30 Sekunden auf dem Platz, leitete Yannik Malende durch die Mitte den Siegtreffer ein und bediente den Torschützen Lucas Chwolka. Dieser resümierte anschließend: „Ich glaube, dass wir hinten wenig zugelassen und nach vorne einige Nadelstiche gesetzt haben. Wir hätten schon früher alles klar machen können, aber das 1:0 reicht ja. Jetzt können wir uns entspannt zurücklehnen“, freute sich der Mittelfeldspieler aufs freie Wochenende.

Quelle: Kreiszeitung.de 22.9.2017