Weser Kurier

Serie gerissen

Der TSV Ottersberg muss nach zuvor neun Spielen erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen - 0:2 gegen den TSV Etelsen

Irgendwann endet jede Serie. Dass die des TSV Ottersberg allerdings im Derby gegen den TSV Etelsen riss, hatten sich die gastgebenden Wümmekicker anders vorgestellt. Neun Spiele in der Fußball-Landesliga Lüneburg mussten die Ottersberger den Platz nicht mehr als Verlierer verlassen. Und in dem Duell mit den Schlossparkkickern sah es lange Zeit auch nicht danach aus, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Am Ende siegten dann aber doch die Mannen von Trainer Dennis Offermann. Und das nicht ganz unverdient – 2:0 (0:0).

Im Vorfeld hatten sich die Ottersberger berechtigte Hoffnungen auf einen Dreier gemacht, hatten sie doch einen Lauf und Etelsen war gleichzeitig etwas aus dem Tritt gekommen. Zudem trennten beide Mannschaften lediglich noch zwei Punkte. Dementsprechend selbstbewusst gingen die Gastgeber auch ins Spiel. Die erste Chance gehörte dennoch Etelsen: Simon Gloger scheiterte nach fünf Minuten aber an Keeper Leon-Paul Seeger. Für die erste gefährliche Situation auf der anderen Seite sorgte Etelsens Schlussmann Cedric Dreyer. Zu lange zögerte Dreyer nach Rückpass auf ihn, sodass Ottersbergs Dominik Rosenbrock sich noch in den Schuss werfen konnte. Glück aus Etelser Sicht, dass der abgeprallte Ball zu wenig Tempo hatte, um ins Tor zu rollen. Dreyer musste nur zwei Meter hinter sich zupacken (8.). Und Dreyer sorgte zehn Minuten später erneut für eine Schrecksekunde der Schlossparkkicker. Wieder ließ er sich zu viel Zeit bei einem Rückpass auf ihn, aber wieder ging es glimpflich aus.

Anschließend war die Etelser Offensivabteilung wieder gefragt. Nicklas Falldorf klärte mit Kopf und im Verbund mit der Latte auf der Linie, nachdem Etelsens Katip Tavan den Ball nach einer Ecke per Kopf in Richtung Tor befördert hatte. Zwar hatten die Gäste leichtes Chancenplus, das Spiel an sich war jedoch sehr ausgeglichen. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das auch sehr taktisch geprägt war. Beide hätten gewinnen können, am Ende haben Kleinigkeiten entschieden“, schilderte Ottersbergs Coach Jan Fitschen. Das traf insbesondere in Halbzeit zwei zu, denn nach dem Anpfiff spielten beide Teams auf Sieg, wodurch sich hüben wie drüben Chancen ergaben. Egzon Pércani verpasste mit seinem Schuss an den Außenpfosten die Führung für die Gastgeber (53.). Sieben Minuten später zeigte Etelsens Alex-Christian Ruf, dass er genauso gut zielen konnte – Außenpfosten. Beide Mannschaften wechselten sich ab mit dem Chancen erarbeiten, jedoch auch mit dem vergeben dieser. Bis Etelsens Micha Langreder in Minute 74 verzichtete, seine Mitspieler einzusetzen und lieber im Alleingang sein Heil suchte. Zwei Gegenspieler mit einem schnellen Antritt liegengelassen, und beim Erreichen des Strafraums direkt wuchtig abgezogen – 1:0 für die Gäste.

„Es war klar, dass derjenige, der das erste Tor schießt, auch gewinnt. Das Tor war unnötig, da haben wir Lehrgeld bezahlt“, resümierte Fitschen. Seinem Team gelang es in der Schlussphase zu selten, Druck auf die Etelser Hintermannschaft aufzubauen. Ein Mal sollte es den Gastgebern aber noch gelingen, doch in Minute 86 versagten Daniel Moderau die Nerven, als er zwölf Meter freistehend vor dem Tor den Ball deutlich drüber jagte. Im direkten Gegenzug machte Bastian Reiners den Deckel drauf. Ottersberg schrie zwar geschlossen "Abseits", die Fahne blieb jedoch unten. Somit war Reiners allein auf weiter Flur, umkurvte Keeper Seeger und schob zum 2:0-Endstand ein (87.). „Uns war bewusst, dass wir uns strecken müssen. Ottersberg war nicht ohne Grund so lange ungeschlagen. Wir hatten letztendlich das Quäntchen Glück, was du in solchen Spielen brauchst, auf unserer Seite", freute sich Dennis Offermann, dessen Team dadurch den Anschluss an die Tabellenspitze gewahrt hat.

Quelle: http://sportbuzzer.weser-kurier.de Patrick Hilmes