Weser Kurier

Egzon Prcanis Führung hält nur zehn Minuten

TSV Ottersberg muss sich trotz einer guten Leistung mit einem 1:1 beim MTV Treubund Lüneburg zufrieden geben

Lüneburg. Vier Punkte aus drei Spielen – es ist eine Bilanz, mit der Jan Fitschen sehr gut leben kann. „Letztlich hat uns das vorher doch keiner zugetraut“, sagt der Trainer des Fußball-Landesligisten TSV Ottersberg. Besonders nach dem 0:5-Debakel zum Auftakt in Etelsen sah es nicht gerade nach einer rosigen Zukunft für die Mannschaft aus. „Doch jetzt haben wir in der letzten Woche ein tolles Heimspiel hingelegt und nun auch auswärts über weite Strecken überzeugt“, freute sich der Coach. Lohn der Mühen: Die Wümmekicker heimsten beim Aufeinandertreffen mit dem MTV Treubund Lüneburg beim 1:1 (1:1) einen Zähler ein.

Die Gäste überzeugten von Beginn an, der 4:1-Erfolg aus der Vorwoche gegen Aufsteiger Meckelfeld hatte für zusätzlichen Auftrieb gesorgt. „In der ersten Halbzeit haben wir wirklich ein überragendes Auswärtsspiel gemacht“, lobte Jan Fitschen seine Akteure. Und somit war es auch alles andere als unverdient, dass Egzon Prcani sein Team schließlich in Führung brachte. Mit einem satten Schuss ins lange Eck ließ er dem gegnerischen Schlussmann keinerlei Abwehrchance (26.).

Einziges Problem: Der Vorsprung hielt deutlich kürzer, als es sich alle Beteiligten des TSV Ottersberg gewünscht hatten. Exakt zehn Minuten später war nämlich Lüneburgs Julius Werner zur Stelle und glich zum 1:1 aus. „Das ist bitter. Wieder ging dem Treffer eine klare Abseitsposition voraus. Das waren mindestens zwei Meter“, sagte Jan Fitschen, der bereits in der vergangenen Woche eine Fehlentscheidung des Unparteiischen ausgemacht hatte. „Für meine Jungs ist das immer wieder unheimlich schade, wenn sie eine tolle Leistung zeigen, dann aber durch solch eine Entscheidung um ihren Lohn gebracht werden.“

Wie schon in der Partie gegen Meckelfeld gaben seine Spieler jedoch die richtige Antwort – zumindest fast. Es fehlte jedenfalls nicht allzu viel und die Ottersberger hätten kurz nach dem Seitenwechsel erneut mit einem Tor vorne gelegen. Dieses Mal war es Kapitän Andre Geisler, der die Führung auf dem Fuß hatte. Der Ball fand allerdings nicht den Weg ins Netz. „Leider hatte Andre heute definitiv kein Zielwasser getrunken“, kommentierte der TSV-Trainer später süffisant die ausgelassene Großchance seines Leistungsträgers.

Im weiteren Verlauf gelang es keiner der beiden Mannschaften mehr, sich einen entscheidenden Vorteil zu erarbeiten. „Und dann geht das Unentschieden auch so in Ordnung“, sagte Fitschen, der sich deshalb auch nicht allzu sehr darüber ärgerte, dass es nicht erneut zum Sieg reichte. „Wir haben eine tolle mannschaftliche Leistung gezeigt, damit bin ich sehr zufrieden.“

Quelle: Weser Kurier vom 22.08.2016; Malte Bürger